Durch Auswahl von „Alle akzeptieren“ erlaubst du Back Market und unseren Partnern die Verwendung von Cookies und die Weitergabe deiner Daten für alle erwähnten Zwecke. Wir und unsere Partner nutzen Cookies und ähnliche Tools, um die Zielgruppe unserer Website zu erfassen, die Performance unserer Anzeigen zu bewerten und dir personalisierte Inhalte und Anzeigen zu zeigen.
Mit Ausnahme von Cookies, die für die Navigation auf unserer Website unerlässlich sind, passieren die Nutzung der Cookies und Weitergabe deiner Daten nur mit deiner Zustimmung. Hier erfährst du mehr über Cookies.
Warum du dich für die Right to Repair-Bewegung interessieren solltest.
Stell dir das vor: Du hast gerade dein Telefon in die Toilette fallen lassen. Es ist nass, gesprungen und der Bildschirm ist nicht mehr lesbar. Was machst du?
Bei neun von zehn Menschen wäre die erste Überlegung, ein neues Telefon zu kaufen. Aber warum? Auch wenn die nächste Genius Bar direkt um die Ecke ist, lässt sich dein Gerät nicht immer so einfach reparieren, wie es sein sollte. Das liegt nicht nur an den oft absurd hohen Preisen, sondern auch daran, dass Hersteller eine schnelle und effiziente Reparatur häufig erschweren.
„Reparaturwerkstätten und -jobs sind in den letzten 20 Jahren fast aus der Wirtschaft verschwunden“, sagte iFixit-CEO Kyle Wiens auf unserem Climate Week-Event in New York. „Unternehmen – früher Nikon und Canon, heute Apple – haben einfache Reparaturen erschwert und dadurch den Markt zum erliegen gebracht. Bei der Herstellung eines neuen Telefons entfallen nur etwa 3 US-Dollar auf die Lohnkosten. Bei der Aufarbeitung eines Telefons sind es 30 US-Dollar. Wir können Arbeitsplätze zurückbringen, indem wir Reparaturen zugänglich machen.“
Der digitale Sektor ist für bis zu 4 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich – das ist 1,5-mal mehr als die Luftfahrt. Und da immer weniger neue Geräte repariert oder wiederverwendet werden können, wird es nicht dabei bleiben.
Leute ersetzen ihre Geräte im Durchschnitt alle 2 bis 3 Jahre. Dadurch ist Elektroschrott (E-Schrott) zum am schnellsten wachsenden Abfallstrom der Welt geworden.
Laut einem aktuellen Bericht von der ITU und UNITAR wurden 62 Millionen Tonnen Elektroschrott im Jahr 2022 erzeugt. Das reicht aus, um 1,55 Millionen 40-Tonner zu beladen – die hintereinander fast einmal komplett um den Äquator reichen würden.
Und das ist nur die offizielle Abfallmenge. Untersuchungen der UN legen nahe, dass weniger als ein Viertel der Elektroschrott-Masse von 2022 dokumentiert wurde. Das würde bedeuten, dass ein Rückgewinnungspotenzial natürlicher Ressourcen im Wert von 62 Milliarden US-Dollar (allein in den USA) völlig unberücksichtigt bliebe. Wenn sich nichts ändert, werden wir bis 2030 voraussichtlich 82 Millionen Tonnen Elektroschrott pro Jahr erreichen.
Wie können wir dieses Problem lösen?
Es gibt Menschen, die sich für ein Recht auf Reparatur einsetzen. Die Right to Repair-Bewegung hat in den letzten Jahren in der Technologiebranche an Fahrt gewonnen und verfolgt das Ziel, die Lebensdauer unserer Geräte zu verlängern, indem sie Reparaturen zu einem grundlegenden Recht macht und die Aufarbeitung erleichtert.
Dieser Zusammenschluss europäischer Organisationen – zu der Back Market als aktives Mitglied im Lenkungsausschuss gehört – hat über 130 Mitglieder in 23 Ländern und umfasst NGOs, Unternehmen und Reparaturbetriebe.
Die Antwort ist einfach. Die Möglichkeit, ein Gerät zu reparieren, ist entscheidend im Kampf gegen den Klimawandel. Wenn wir die Lebensdauer unserer Geräte verlängern können, verringert das die CO₂-Emissionen und den Abbau von Rohstoffen wie Gold, Aluminium und Kupfer.
Trotzdem drängen Gerätehersteller Verbraucher:innen dazu, neue Geräte zu kaufen – das spiegelt sich in der Konstruktion wider. In extremen Fällen sind Geräte so konstruiert, dass sie sich nicht öffnen lassen. Und in häufigeren Fällen sind zentrale Komponenten verlötet oder verklebt, was die Reparatur noch schwieriger macht.
Die Bauweise ist aber nicht die einzige Möglichkeit, mit der Hersteller Reparaturen verhindern. Monopolistische Geschäftspraktiken führen dazu, dass Hersteller unabhängigen Reparaturwerkstätten oder Aufbereitern selten offizielle Ersatzteile und Reparaturinformationen zur Verfügung stellen – oder wenn, dann zu einem unverhältnismäßigen Preis.
Back Market ist entschieden gegen Teilekopplung. Wahrscheinlich hast du bisher wenig bis gar nichts davon gehört, aber dieses Thema betrifft praktisch alle Geräte. Es beschreibt einen von Herstellern eingeführten Mechanismus, mit dem sie Reparaturen durch Dritte begrenzen und verhindern. Ein Beispiel: Wenn ein unabhängiger Aufbereiter ein Ersatzteil durch eines ersetzt, das nicht vom Originalhersteller stammt, erscheint eine Warnmeldung, die den Eindruck vermittelt, dass etwas nicht stimmt, auch wenn das nicht der Fall ist.
„Back Market kämpft leidenschaftlich gegen Teilekopplung, da diese Praxis die Reparierbarkeit einschränkt und damit auch die Lebensdauer von elektronischen Geräten begrenzt. Durch einen einfacheren Zugang zu Teilen können wir die Lebensdauer von Geräten verlängern, Elektroschrott reduzieren und den Verbraucher:innen mehr Kontrolle über ihre Technik geben.“ - Back Market-Technikexperte, Kewin Charron
2023 und 2024 konnte die Right to Repair-Bewegung in Europa einige bedeutende Erfolge für sich verbuchen. Im April dieses Jahres trat ein neues Gesetz in Kraft, das unabhängige Reparaturen unterstützt und die Erschwinglichkeit für Verbraucher:innen verbessert, wenn du Smartphones, Tablets und Akkus kaufen möchtest. Das neue europäische Gesetz verpflichtet die Hersteller auch, Ersatzteile zu einem angemessenen Preis bereitzustellen, um sie daran zu hindern, unfaire Anti-Reparatur-Praktiken anzuwenden.
René Repasi, Politiker und Mitglied des Europäischen Parlaments, brachte es auf den Punkt: „Dies ist ein bedeutender Erfolg für das Parlament im Kampf gegen den Klimawandel. Die neue Gesetzgebung verlängert die gesetzlichen Garantien um 12 Monate bei der Entscheidung für eine Reparatur, ermöglicht besseren Zugang zu Ersatzteilen [und zudem] einfachere, günstigere und schnellere Reparaturen.“
Aber der Kampf ist noch lange nicht vorbei.
Die Bewegung setzt sich nun dafür ein, Reparaturregeln für viele weitere Geräte, einschließlich Laptops, Spielekonsolen und andere Haushaltsgeräte, durchzusetzen. Es gibt auch Bestrebungen, dass Hersteller die Verfügbarkeit von Software-Updates verlängern. Wenn du zum Beispiel ein iPhone 6 hast, kannst du die Software nicht mehr aktualisieren – das bedeutet, dein Telefon ist mehr oder weniger veraltet. Die Verlängerung der Verfügbarkeit von Software wird jedoch die Lebensdauer unserer Geräte verlängern, sodass solche Fälle nicht weiterhin die Norm sind.
Natürlich dauert es Jahre, bis diese Gesetze in Kraft treten (wir schätzen zwischen 2025 und 2027). Deshalb müssen wir weiter Druck machen.
In den Vereinigten Staaten gibt es ein breit unterstütztes Vorhaben, Gesetze für eine gute Reparaturfähigkeit zu verabschieden. Bisher wurden Gesetze in den Bundesstaaten New York, Colorado, Kalifornien, Oregon und Minnesota verabschiedet.
Bis es so weit ist, arbeiten Reparaturbefürworter daran, Gesetze in verschiedenen Ländern und Regionen einzuführen.
Möchtest du mehr über das Recht auf Reparatur in den USA erfahren? Lies mehr über unser Climate Week NYC Event.
Der 19. Oktober ist der Internationale Tag der Reparatur, und die Bewegung für das Recht auf Reparatur plant gemeinsame Aktionen.
Hier sind ein paar Anregungen, wenn auch du dich engagieren möchtest:
1. Teile diesen Artikel, um Leute aufmerksam zu machen.
2. Verkauf ein altes Gerät auf Back Market, um ihm ein neues Leben zu geben. Wenn du es nicht selbst reparieren kannst, wird es jemand für dich tun.
3. Nimm an einem Event im Rahmen des Internationalen Tags der Reparatur teil. Egal, ob es sich um ein Smartphone oder ein anderes Produkt handelt, gib ihm eine zweite Chance! Melde dich an, um an einem Reparatur-Event teilzunehmen.
HIER findest du weitere Infos.