Von der Produktion bis zum Lebensende: ein Kreislauf, der noch lange nicht geschlossen ist.
Smartphones, Computer, Haushaltsgeräte - das Bewusstsein für die Umweltauswirkungen, die die Herstellung dieser elektronischen Geräte mit sich bringen, wächst. Es kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden, dass die Hälfte der Kohlenstoffemissionen des digitalen Sektors (die 4 % der weltweiten Emissionen ausmachen) aus dem Herstellungsprozess dieser Geräte stammen.
Während die Auswirkungen der Produktion dieser Geräte immer mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sind die Herausforderungen rund um das Ende ihres Lebenszyklus und ihre Auswirkungen noch weitgehend unbekannt.
Der größte Teil der Geräte wird nicht oder nur unzureichend recycelt. Obwohl die Gesetzgebung zu diesem Thema in vielen Ländern Fortschritte macht, wird das Einsammeln und das darauffolgende Recycling von Elektro- und Elektronikaltgeräten weltweit kaum kontrolliert. Elektronikschrott ist unter den Abfällen derjenige, der in den letzten Jahren am schnellsten gewachsen ist.
Laut dem United Nations University and UNITAR Electrical and Electronic Equipment Waste Tracking Report (2020) wurden 2019 mehr als 53 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert (das sind fast 6 Tonnen, die pro Stunde erzeugt werden). Dieser Trend beschleunigt sich rasant: 2030 werden wir voraussichtlich 74 Millionen Tonnen Elektro- und Elektronikaltgeräte haben und im Jahr 2050 120 Millionen Tonnen - das ist ein Anstieg von über 120 % im Vergleich zu 2019.
Von diesen Millionen Tonnen Abfall werden nur 17 % gesammelt und anschließend recycelt. Der Rest wird verbrannt oder auf Deponien entsorgt. Laut der NGO Basel Action Network werden mindestens 6 % des in der EU gesammelten und mit giftigen Substanzen (Arsen, Quecksilber, Kadmium usw.) belasteten Elektroschrotts illegal nach Westafrika oder Asien exportiert, wo es immer mehr Mülldeponien gibt. Dort setzen Arbeiter ihr Leben aufs Spiel, indem sie diese Geräte zerlegen und verbrennen, um die seltenen Materialien zu gewinnen, meist zu einem Preis, der unter den Kosten für ihre Gewinnung liegt. Diese Deponien haben verheerende Folgen für die Gesundheit der Anwohner und die Umwelt. Die CO₂-Bilanz dieser elektronischen Müllhalden wird auf fast 100 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr geschätzt.