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Aktualisiert am 30. April 2025
30. April 2025
4 Min. Lesezeit
Clare Austen-Smith
Die „Right to Repair“-Bewegung legt im New Yorker Büro von Back Market den Grundstein einer Allianz für nachhaltigere Technik.
„Der einzige Unterschied zwischen den Leuten von der Apple Genius Bar und euch? Apple hat ihnen erlaubt, eure Handys zu reparieren“, erklärte Kyle Wiens, CEO von iFixit, vor Journalist:innen und Aktivist:innen in unserem New Yorker Büro, „und genau diese Erlaubnis fordern wir jetzt für alle.“
Mit ihrer Kooperation setzen Back Market und die Plattform für DIY-Reparaturen iFixit einen neuen Impuls für die „Right to Repair“-Bewegung. Gemeinsam engagieren sie sich für frei zugängliche Reparaturlösungen und ein reparaturfreundliches Design – für eine Zukunft mit weniger Elektroschrott.
Ihr Vision: Geräte sollen mindestens 10 Jahre halten. Dazu wollen sie die durchschnittliche Lebensdauer von Geräten von 2 auf 5 Jahre verlängern und die Softwareunterstützung auf 10 Jahre ausbauen.
Warum das wichtig ist? Wenn du dein Gerät nur 3 Jahre länger nutzt, sparst du fast 50 % CO₂-Emissionen – rund 15,6 Millionen Tonnen jährlich. Nach 10 Jahren sinkt der CO₂-Ausstoß sogar um 68 %, selbst wenn Akku oder Display einmal getauscht werden müssen.
Damit das gelingt, müssen Hersteller reparaturfreundliche Geräte entwickeln und ältere Modelle länger mit Software versorgen. Dafür setzen sich Back Market und iFixit ein.
Eine Zukunft, in der du dein Smartphone nicht mehr alle zwei Jahre ersetzen musst, ist näher, als du denkst. Davon sind auch Senatorin Pat Fahy und der ehemalige Präsidentschaftskandidat Andrew Yang überzeugt, die ebenfalls an diesem Event teilnahmen.
„Das Ziel unserer Partnerschaft ist es, Technik aus Sicht der Kund:innen zu denken und vorhandene Geräte besser zu nutzen“, sagte Thibaud Hug de Larauze, CEO von Back Market. Besonders in den USA zahlt sich das aus: Erneuerte Geräte bieten angesichts schwankender Zölle echte Vorteile. „Allein hier in den USA arbeiten wir mit 350 verifizierten Werkstätten zusammen“, ergänzte Hug de Larauze. Kyle Wiens brachte es augenzwinkernd auf den Punkt: „Du kannst dem Planeten helfen, ohne einen Finger krumm zu machen“ – ein Seitenhieb auf die endlosen Stunden, die viele im Handyshop verbringen, nur um am Ende doch wieder das gleiche Modell zu wählen.
Kyle Wiens & Thibaud Hug de Larauze
Schon bevor ein Gerät kaputt geht, müssen Reparaturen für alle zugänglich und unkompliziert sein. In New York zeigte Ray Ho, VP of Product bei Back Market, wie ein neues Feature unserer App dabei hilft, die Lebensdauer deines Geräts aktiv zu verlängern.
Mit der neuen In-App-Diagnose unter „Gerätepflege“ lassen sich Mikrofon, Bildschirmempfindlichkeit, Beschleunigungssensor und mehr schnell und einfach testen – alles, wofür man früher zu einer Apple Genius Bar oder einem Reparaturprofi gehen musste.
Aber kannst du dank Back Market und iFixit tatsächlich dein Gerät selbst reparieren?
Wie auf Stichwort ließ Ray Ho demonstrativ sein iPhone zu Boden fallen. Kurz darauf zeigte die Präsentation ein iPhone mit kaputtem Display. Der perfekte Moment, um die neuen Reinigungs- und Reparatursets vorzustellen, die iFixit speziell für Back Market entwickelt hat und die im Back Market Shop findest. Nach der Diskussion mit Mitarbeitenden von Back Market und iFixit konnten alle Gäste die neuen Kits direkt in Aktion erleben.
Neben Presse und Unternehmen wie Vestiaire Collective und Refinery29 war auch die Senatorin des Bundesstaates New York Pat Fahy zu Gast. Sie hat 2022 das erste „Right to Repair“-Gesetz in den USA auf den Weg gebracht; eine Initiative, die während der Covid-Pandemie entstand.
„Wenn man sieht, welches Trauma wir damals durchlebt haben – vor allem bei jungen Menschen –, wird klar: Reparieren ist ein Weg, die Wirtschaft zu stärken, die Umwelt zu schützen und neue Jobs zu schaffen“, sagte Fahy.
Auch Lauren Benton, CEO von Back Market USA, erinnerte daran, dass Wiederverwendung längst Teil unseres Alltags ist: „Man lebt in Wohnungen, die schon andere bewohnt haben, fährt gebrauchte Autos oder trägt gemietete Kleider – warum sollte das bei Technik anders sein?“
Kyle Wiens brachte es auf den Punkt: „Wer würde sein Auto wegwerfen, nur weil ein Ölwechsel ansteht?“ – ein Satz, der zeigt: Reparieren ist nicht nur nachhaltig, sondern einfach vernünftig.
Fast Tech – der schnelle Kreislauf aus zu viel Produktion, zu viel Konsum und absichtlich kurzer Lebensdauer – ist eines der Hauptprobleme, das die „Right to Repair“-Bewegung angreift. Reparierte und aufgearbeitete Geräte durchbrechen diesen Kreislauf und machen Recycling oft überflüssig.
Auch wenn es überraschend klingt: „Recycling ist der letzte Ausweg“, sagte Joy Howard, CMO von Back Market. Ein kurzer Dokumentarfilm, den Back Market auf einer Reise zur Dandora-Deponie in Kenia drehte, zeigt eindrücklich, warum.
Dandora ist eine der größten Elektroschrott-Deponien der Welt. Hier wühlen sich Menschen durch Berge aus ausrangierter Technik auf der Suche nach wiederverwertbaren Teilen oder wertvollen Rohstoffen. Doch verglichen mit den rund 115 Kilogramm Material, die für die Herstellung eines neuen Smartphones nötig sind, lässt sich nur ein Bruchteil wirklich zurückgewinnen.
Die Botschaft ist klar: Wiederaufbereitung statt Recycling muss die Zukunft sein. Und je einfacher wir Reparaturen machen, desto besser für unsere Umwelt.
Joy Howard
„Reparieren, warten, Veränderungen fordern – darin liegt die Zukunft“, betonte Joy Howard, CMO von Back Market. Die Allianz zwischen Back Market und iFixit ist ein starker Impuls: Wenn große Tech-Konzerne endlich auf Langlebigkeit setzen, könnten sinkende CO₂-Emissionen nur der erste Schritt sein.
Auch politisch tut sich etwas: „Ich habe bereits Ideen für zwei neue Gesetzesentwürfe“, so die Botschaft der Senatorin Pat Fahy am Ende der Diskussionsrunde.